Wenn es auf den Winter zugeht und mit Schnee und Glätte gerechnet werden muss, beginnt die ›Niedersächsische‹ mit ihrer Planung und ihren Vorbereitungen für den Winterdienst. So auch im vergangenen Jahr.
Hierfür wird die Wetterlage langfristig beobachtet.
Eine verlässliche und planbare Wettervorhersage ist erst drei Tage im Voraus möglich.
Deutet sich eine Wetterlage mit einem möglichen Winterdiensteinsatz an, starten zwei Tage vorher die spezifischen Vorbereitungen. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter auch außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar sein müssen, alle Maschinen nochmals überprüft und die Fahrzeuge mit Streugut und Material bestückt werden. Einen Tag vor dem Einsatz bespricht die Einsatzleitung mit den Mitarbeitern nochmals die Wetterlage, um einen groben Zeitraum für den Start der Alarmierung festzulegen. Am Einsatztag selbst sind je nach Wetterlage zwei Mitarbeiter ab drei Uhr in den Beständen unterwegs und kontrollieren die einzelnen Objekte. Es folgen mehrmalige telefonische Rücksprachen über die Ist-Situation. Je nach Lage werden nun die Mitarbeiter im Bereitschaftsdienst alarmiert, die ca. eine Stunde später ihre festgelegten Touren starten. Je nach Gebiet benötigen sie vier bis fünf Stunden, um diese abzuarbeiten.
Wie gestaltet sich nun aber ein Einsatztag mit angekündigtem Eisregen, wie es am 05.12.2022 der Fall war?
Es waren Temperaturen zwischen null und einem Grad ab ca. 4:00 Uhr mit vereinzelt leichtem Niederschlag. Ein größeres Niederschlagsgebiet erst ab ca. 7:30 Uhr. Gegen 4:20 Uhr startete die Alarmierung der gesamten Truppe, welche zwischen 5:00 und 5:30 Uhr ihre Touren begannen. Ab 5:00 Uhr zogen die Temperaturen in den Gebieten Braunschweig, Wolfenbüttel und nördlich davon an. Gegen 7:20 Uhr setzte Niederschlag ein, welcher in Regen überging und dort auf gefrorenen Boden traf und eine feste Eisschicht bildete.
Der bereits gestreute Splitt wurde nun vom Eis eingeschlossen, sodass die abstumpfende Wirkung verloren ging. Auch Salz zeigte bei der Menge an gefrierendem Regen keine Wirkung mehr. Wichtig zu wissen: Auf den Straßen funktioniert dies nur mit entsprechendem fließendem Verkehr, der das Salz verteilt.
An wichtigen Objekten, wie z. B. vor „Wohnen mit Zukunft“-Anlagen oder viel frequentierten Bereichen, wurde mehrmals gestreut. Gegen 10:00 Uhr wurden mildere Temperaturen gemeldet und ab ca. 12:00 Uhr entspannte sich die Lage wieder.
Aufgrund der beschriebenen Wetterlage, hätte auch ein früherer Beginn des Winterdienstes keinen Effekt gehabt.