3 / 2024
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Hausnotrufsysteme retten Leben


Bei alleinlebenden Menschen ist ein Hausnotrufsystem hilfreich, sich in Notlagen bemerkbar zu machen. Dies gilt umso mehr, wenn aufgrund des Alters, einer Behinderung oder chronischer Erkrankungen das Risiko eines Notfalls steigt und ein Telefon nicht erreicht werden kann.

Ein Hausnotrufsystem ist ein elektronisches Meldesystem, das mit einer Notrufzentrale verbunden ist, die im Bedarfsfall Hilfe organisiert. Hausnotrufsysteme unterstützen damit die Selbständigkeit im eigenen Zuhause und Entlasten auch Angehörige. 

Wie funktioniert der Hausnotruf?

Der Notruf wird i. d. R. über einen wasserdichten Funksender ausgelöst, den die Person um den Hals oder als Armband trägt. Über ein Notrufgerät mit Freisprechanlage wird die Verbindung zu einer Notrufzentrale hergestellt. In der rund um die Uhr besetzten Zentrale sind wichtige persönliche Daten hinterlegt, darunter Angaben zum Gesundheitszustand.
Die Notrufzentrale kontaktiert bei Alarm die hilfesuchende Person und verständigt je nach Situation Angehörige, den Rettungsdienst oder den Notarzt. Es gibt auch Systeme, die auf den Einsatz einer Zentrale verzichten und nacheinander automatisch bis zu 10 verschiedene Telefonnummern kontaktieren. Dabei kann aber zu viel Zeit verloren gehen. 

Verschiedene Geräte im Überblick

Ein Hausnotrufsystem besteht aus zwei Komponenten: ein Basisteil und ein Handsender. Zudem gibt es weitere Geräte, die an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst sind.

Klassisches Hausnotrufgerät

Dieses besteht aus einer Basisstation, die zentral in der Wohnung aufgestellt wird und über einen Lautsprecher sowie ein Mikrofon verfügt. Dazu kommt der Notrufknopf, zum Beispiel als Armband oder Kette. Die Reichweite des Funksenders beträgt bis zu 50 Meter und sollte im Idealfall einen Notruf auch vom Garten oder Keller aus ermöglichen. 

Hausnotruf mit Mobilteil

Dies umfasst die Basisstation sowie einen Notrufknopf und wird zudem mit einem Mobilteil geliefert. Der Notruf kann so auch von unterwegs ausgelöst werden.

Hausnotruf ohne Basis

Hierbei handelt es sich um ein Armband, welches eine Verbindung zur Notrufzentrale herstellen kann. Zusätzlich wird eine App auf dem Smartphone benötigt, über welche der Notruf auslöst wird.

Basistarif und Zusatzleistungen 

Im Basistarif sind die Grundgeräte enthalten mit der Verbindung zur Notrufzentrale.
Viele Anbieter bieten zusätzliche Pakete an, die optional hinzugebucht werden können. Diese können beinhalten:
sichere Schlüsselaufbewahrung in einem Tresor; zusätzliche Funkfinger für erweiterte Reichweite; Verbindung zu Rauch-, Temperatur- oder Wassermeldern; Falldetektoren bei Sturzsituationen; Zweitgeräte, um z.B. eine sichere Abdeckung über mehrere Etagen zu gewährleisten; GPS-Module für Personen ohne Festnetzanschluss

Kostenübernahme durch Pflegekasse möglich

Bei Vorliegen eines Pflegegrades übernimmt aktuell die Pflegekasse die Kosten des Basistarifs, also die Grundversorgung, bis zu einer Höhe von 25,50 € monatlich und eine einmalige Anschlussgebühr in Höhe von 10,57 €. Der Anbieter des Hausnotrufs muss in jedem Fall mit der Pflegeversicherung einen entsprechenden Vertrag geschlossen haben. Eine Voraussetzung ist, dass der oder die Betroffene alleine lebt oder mit jemandem zusammen, der in einer Notsituation nicht in der Lage ist, Hilfe zu holen.
Bei mittellosen Personen kann u. U. auch eine Kostenübernahme durch den Sozialhilfeträger in Frage kommen. Ein Hausnotrufsystem ist zudem steuerlich absetzbar. Krankenversicherungen tragen die Kosten hingegen grundsätzlich nicht.

Worauf sollte man achten? 

Von Vorteil ist, wenn der Anbieter des Hausnotrufs sowohl in der Notrufzentrale als auch beim Hilfepersonal vor Ort qualifizierte Fachkräfte einsetzt. Außerdem kann ein regionaler Anbieter vorteilhaft sein, wenn die Helferinnen und Helfer dadurch schneller vor Ort sein können, wobei es dabei durchaus Unterschiede geben kann. 

Weitere Kriterien können sein:

  • Sind die Leistungen, Tarife und Verträge transparent? 
  • Bietet der Anbieter meine gewünschten Zusatzleistungen an? 
  • Wird ein regelmäßiger Testruf zur Funktionsprüfung durchgeführt?
  • Wird eine kostenlose und unverbindliche Beratung zu Hause angeboten?
  • Werden die Funktionen ausreichend erklärt?
  • Ist die Handhabung verständlich?
  • Wie sieht die Kündigungsfrist aus?

Es empfiehlt sich, die Anbieter vor Ort zu vergleichen. Einen Hausnotruf bieten u. A. diverse Wohlfahrtsverbände an.

 

KONTAKT

Soziales Management
05 31 . 59 03-520

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Verbraucherzentrale.