3 / 2023
Letzte Änderung:

StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt

Wir stellen Ihnen das Projekt aus Braunschweig vor.

Bei Partnergewalt handelt es sich um einen aggressiven Akt, der innerhalb einer Paarbeziehung stattfindet und zumindest einer Person Schaden zufügt. Dies kann sich durch körperliche oder psychische Gewalt, durch kontrollierende, isolierende oder subtilere Maßnahmen äußern. Gewalt verursacht Leid, Verunsicherung und Schmerz und steht dadurch in einem besonders harten Gegensatz zu dem gesellschaftlichen und persönlichen Anspruch an eine vertrauensvolle Liebesbeziehung.

Nach aktuellen Studien erlebt jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt, jede vierte Frau erlebt dies in der eigenen Partnerschaft.

Partnerschaftsgewalt ist ein weitverbreitetes Verbrechen, das durch alle Schichten, Bildungsgrade und Altersstufen hindurch stattfindet. Dabei hat Partnerschaftsgewalt eine Geschlechterdimension: 80 % der Opfer sind Frauen (vgl. BKA, Partnerschaftsgewalt, 2021). Statistisch gesehen wird an jedem dritten Tag in Deutschland eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet (vgl. Bundesministerium des Innern und für Heimat, 2022).

2019 startete StoP in Braunschweig


Seit vier Jahren setzt die Stadt Braunschweig dieses wichtige Konzept um. Hinter dem „StoP”-Konzept verbirgt sich eine gewaltvorbeugende Nachbarschaftsarbeit zum Thema Partnergewalt in verschiedenen Braunschweiger Stadtteilen.

„StoP” ist keine Beratungsstelle für Betroffene oder Täterinnen und Täter, sondern ein Projekt, welches das Zusammenleben und die Achtsamkeit im Stadtteil stärken soll. Professionelle „StoPperinnen” und ehrenamtlich Engagierte arbeiten gemeinsam. Durch Öffentlichkeitsarbeit, wie zum Beispiel mit Infoständen an gut besuchten Plätzen oder Aktionen, sollen Menschen ins Gespräch kommen und deren Neugier geweckt werden. Zivilcourage und Achtsamkeit sollen wieder mehr in den Fokus rücken und somit für mehr Sicherheit sorgen.

Das bundesweite Projekt startete 2019 mit einem neuen Standort in der Braunschweiger Weststadt. Y. Wolgast: „Meine Kollegin Ulrike Adam (stellv. Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Braunschweig) und ich waren die ersten Fachkräfte in Braunschweig, die die Ausbildung zur „StoPperin” gemacht haben. Wir haben in der Weststadt an eine tolle Vernetzung anknüpfen können. Die ersten Jahre waren für uns aufregend und gefüllt mit tollen Erlebnissen. Wir haben Menschen kennengelernt, die bei „StoP” mitmachen und haben gemeinsame Aktionen durchgeführt, um das Thema „Partnergewalt” in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir waren zum Beispiel bei unterschiedlichen Stadtteilfesten mit einem Infostand dabei oder haben selber eine „Infomesse” zum Thema in der Fußgängerzone auf die Beine gestellt.”

Möchten Sie sich auch engagieren? Neue Gesichter und Menschen, die „StoP” unterstützen und selbst aktiv werden möchten, sind herzlich willkommen. Melden Sie sich gerne für mehr Infos per Mail oder auch telefonisch. Eine Kontaktaufnahme ist auch montags (außer an Feiertagen) in der Eiderstraße 14, 38100 BS, in der Wohnung „gemeinsamBUNT” von 12 – 14 Uhr möglich.


HINWEIS

Am 25. November ist Orange-Dayder internationale Tag gegen Gewalt an Frauen! Vielleicht ist Ihnen schon Mal aufgefallen, dass vieles an diesen Tag in der Farbe Orange erstrahlt. Auch in diesem Jahr plant die StoP-Gruppe in Zusammenarbeit mit Akteuren aus dem Stadtteil eine gemeinsame Aktion in der Weststadt. Die Farbe Orange zeigt an diesem Tag, dass nicht nur städte- und länderübergreifende, sondern sogar deutschlandweite Netzwerke im Einsatz gegen Gewalt sind. Auf der StoP-Homepage finden Sie weitere Infos zum Aktionstag.

KONTAKT

„Hätten wir nicht alle gerne Hilfe oder Unterstützung, wenn wir das Gefühl haben, dass wir in eine Situation geraten, die wir alleine nicht bewältigen können?” (Yasemin Wolgast)

Koordinatorin Yasemin Wolgast

StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt
stop[@]braunschweig.de
www.stop-partnergewalt.org
Mobilnummer: 0151-20349324