Seit Jahren unterstützen wir die New Yorker Lions im Sponsoring. Der Rekordmeister in der 1. Bundesliga („German Football League“ kurz: GFL), spielt in diesem Jahr wieder oben mit und ist ambitioniert am 14. Oktober 2023 um den GERMAN BOWL XLIV (Deutsche Meisterschaft) in Frankfurt zu spielen. Im Football geht es nicht nur um Kraft und Schnelligkeit, sondern auch um Teamfähigkeit und Gemeinschaft. Das klingt doch sehr nach genossenschaftlichen Werten, oder? Im Interview fragen wir Cheftrainer Troy Tomlin und Quarterback Karé Lyles nicht nur sportliches, sondern auch, wie es sich in Braunschweig wohnt und lebt.
Wiederaufbau: Troy, die letzten Jahre warst du Cheftrainer (Headcoach) und gleichzeitig Offensive Coordinator (Assistenztrainer Angriff), in dieser Saison hast du die Defense übernommen. War das eine große Umstellung für dich und was war die größte Herausforderung dabei?
Troy Tomlin: Der größte Unterschied ist, dass du deine Defense (Verteidigung) auf der Basis von Formationen des Gegners einstellst und mehr reagierst. Bei der Offense (Angriff) kreiert man mehr eigene Ideen.
Wiederaufbau: Auch in diesem Jahr habt ihr neue Mannschaftsspieler zum Teil auch aus den USA. Wie macht ihr die Spieler mit der Stadt Braunschweig und der neuen Situation vertraut? Habt ihr dafür einen Prozess?
Troy Tomlin: Ja, wir haben einige Spieler, die neu in Braunschweig sind. Wir nehmen die Spieler auf eine Tour mit, um ihnen diese wunderbare Stadt zu zeigen. Außerdem machen unsere Braunschweiger Spieler einen großartigen Job und gewöhnen die „Neuen“ an unsere Teamkultur.
Wiederaufbau: Die ›Wiederaufbau‹ ist langjähriger Sponsor der Lions. Seit dieser Saison unterstützen wir auch die U19, also den Jugendfootball. Wie empfindest du die Weiterentwicklung von Spielern in den letzten Jahren?
Troy Tomlin: Wir sind sehr stolz auf unsere Jugendmannschaften hier in Braunschweig. Unsere U19-Mannschaft spielt in der höchsten Jugendliga der Junior GFL. Unsere Jugendtrainer leisten großartige Arbeit in der Entwicklung. Wir sind sehr gespannt auf unsere Nachwuchsspieler, die aus unserem Jugendprogramm kommen.
Wiederaufbau: Karé, du bist seit diesem Frühjahr in Deutschland, inzwischen konntest du bestimmt auch schon was von Braunschweig sehen. Was gefällt dir bis jetzt am besten bzw. hast du schon einen Lieblingsort?
Karé Lyles: Ich freue mich, dass ich Braunschweig für die nächsten 6 Monate mein Zuhause nennen darf. Die Stadt hat eine einzigartige Mischung aus modernen und historischen Orten und Plätzen, die über die ganze Stadt verstreut sind und die man in den Vereinigten Staaten nicht finden kann. Der Braunschweiger Dom war eine erstaunliche Erfahrung. Die Möglichkeit, die Geschichte der Welt zu sehen und zu fühlen, hat mich schon immer interessiert. Ich freue mich darauf, alles zu erkunden, was die Stadt zu bieten hat.
Wiederaufbau: In Amerika hast du an verschiedenen Colleges gespielt und hast auch mehrere Programme kennenlernen dürfen. Was ist im Vergleich zu den USA in Deutschland anders?
Karé Lyles: Ich würde sagen, der größte Unterschied ist das Alter, in dem die meisten Jungs anfangen Football zu spielen. Hier hätte ich im Alter von 17 Jahren in der U19-Mannschaft gespielt. In meinem ersten Jahr an der University of Wisconsin war ich 17 und habe gegen 25-Jährige um einen Startplatz gekämpft.
Wiederaufbau: Nach dem College und kurz bevor du nach Deutschland gekommen bist, hast du für NFL Network (TV Sender) in der „GameDay Morning“-Show gearbeitet. Siehst du nach deiner aktiven Karriere deine Zukunft beim Fernsehen bzw. in der Medienarbeit?
Karé Lyles: Ich habe die einzigartige Erfahrung gemacht, vor meiner Profikarriere die Fernseh- und Medienseite des Spiels kennenzulernen, während die meisten das erst nach ihrer sportlichen Karriere tun. Mein Ziel ist es, eines Tages zum NFL Network zurückzukehren und zu erfahren, wie es ist, als Talent am Schreibtisch zu sitzen.