4 / 2020
Letzte Änderung:

Schützen Sie sich und Ihr Eigentum

Aufmerksamkeit zahlt sich aus

Im Anschluss an unsere groß angelegte Mieterbefragung haben wir uns mit den genannten Anregungen zum Thema „Sicherheitsempfinden im Wohnumfeld“ beschäftigt und dazu bei der Polizeiinspektion Braunschweig für Sie nachgefragt: Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für viele Menschen ein schockierendes Erlebnis. Die Verletzung der Privatsphäre, das verlorengegangene Sicherheitsgefühl oder auch tiefgreifende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, sind für viele Betroffene oft schwerwiegender als der rein materielle Schaden. Zugleich unterschätzen viele Bürgerinnen und Bürger das Risiko, selbst Opfer eines Einbruchs zu werden und verkennen mögliche psychische Folgeschäden nach einem Einbruch. Oftmals lassen sie sich von falschen Vorstellungen leiten wie:

  • „Bei mir ist nichts zu holen.“ Irrtum! Einbrecher nutzen günstige Gelegenheiten rigoros aus.
  • „Ich bin doch versichert.“ Sich auf seinen Versicherungsschutz zu verlassen, kann verhängnisvoll sein. Was ist, wenn Sie unterversichert sind?
  • „Einbrecher kommen nachts.“ Falsch! Sie kommen meist tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist.

Durch richtiges Verhalten können viele Einbrüche verhindert werden. Über ein Drittel der Einbrüche bleibt durch aufmerksame Nachbarn oder wegen sicherungstechnischer Einrichtungen bei einem Versuch.

Die polizeiliche Erfahrung zeigt, so die Polizeiinspektion Braunschweig auf Rückfrage, dass Nachbarn helfen können, Einbrüche zu verhindern, allein schon durch eine höhere Aufmerksamkeit für alles, was in ihrem Haus oder Wohnviertel passiert. Nachbarn sind mehr als die Leute von nebenan. Nachbarn kennen sich, sprechen miteinander und kümmern sich umeinander. Jeder kann einmal in eine Situation geraten, in der er auf die Unterstützung anderer angewiesen ist. Nachbarn können sich auch beim Schutz vor Kriminalität gegenseitig helfen.

 

„Anonymität schafft Freiräume für Kriminalität.“

Dabei geht es nicht um Schnüffeln oder Spionieren, sondern um ihre Mitverantwortung für das Wohl ihrer Nachbarn. Die Polizei kann nicht überall sein, aber ein Nachbar ist meistens in der Nähe. Eine intakte Gemeinschaft entsteht nicht von allein. Einer muss den Anfang machen: Warum nicht Sie? Pflegen Sie daher den Kontakt zu Ihren Nachbarn. Schärfen Sie die Wahrnehmung für verdächtige Situationen und Personen und bitten Sie Ihren Nachbarn, ebenfalls wachsam zu sein. Sprechen Sie über das Thema!

Was sagt die Statistik zu Wohnungseinbrüchen in Braunschweig?

Es wird nicht nur in freistehende Einfamilienhäuser eingebrochen. Tatsächlich werden in Stadtgebieten die meisten Wohnungseinbrüche registriert, gleichwohl in ländlichen Gebieten häufiger in Einfamilienhäuser eingebrochen wird. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Braunschweig ist im vergangenen Jahr wieder weiter zurück gegangen und erreichte im Fünfjahresvergleich einen neuen Tiefstand. 2019 sank die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 233 Fälle (276 Fälle in 2018). Das geht aus Daten der Kriminalitätsstatistik der Polizeiinspektion Braunschweig hervor. Auch die Zahl der versuchten Einbrüche ging von 133 Fällen (2018) auf 104 (2019) zurück. Positiv ist ebenfalls, dass die Aufklärungsquote auf 15,45 % stieg.

Die Fallzahlen lassen sich noch besser ins Verhältnis setzen, wenn man bedenkt, dass es in der Stadt Braunschweig rund 144.500 Wohnungen (Stand 2018) gibt.

Die Zahlen sind erfreulich und darauf zurückzuführen, dass jede Straftat konsequent durch die Polizei verfolgt wird. Präventionsarbeit und verbesserte Einbruchschutzmaßnahmen tragen natürlich ebenfalls dazu bei. Dennoch: Jeder Einbruch in die eigenen vier Wände ist einer zu viel. Jeder Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet für die Opfer und Angehörige meist einen schweren Eingriff in die persönlichen Lebensumstände. Jeder Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet nicht nur materieller Schaden, sondern auch seelische Belastungen. Wir wollen, dass Sie sich in Ihrem Zuhause immer sicher fühlen.

Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich am besten an eine (Kriminal-) Polizeiliche Beratungsstelle. Dort können Sie sich von Fachleuten kostenlos und neutral beraten lassen. Die Adresse Ihrer nächstgelegenen Beratungsstelle erhalten Sie bei jeder Polizeidienststelle oder im Internet mit der Beratungsstellensuche unter [www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche] (https://www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche).

 

Verhalten Sie sich sicherheitsbewusst:


+ Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – schließen Sie unbedingt die Haustür ab! Für ein Mehrfamilienhaus gilt: Verschließen Sie die Wohnungstür immer zweimal (nicht nur ins Schloss fallen lassen) und halten Sie die Haustür geschlossen!
+ Verschließen Sie immer Fenster, Balkon – und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster!
+ Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck!
+ Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, lassen Sie umgehend den Schließzylinder wechseln.
+ Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück. Sprechen Sie die Personen gegebenenfalls an.
+ Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit – auch nicht in den sozialen Netzwerken!
+ Organisieren Sie bei Abwesenheit einen bewohnten Eindruck.
+ Installieren Sie spezielle Lichtquellen oder Bewegungsmelder.