1 / 2020
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Ein ganzes Quartier wird klimafreundlicher

Reduzierter Energieverbrauch bei gleicher Heizleistung

Das Jahr 2019 hat uns mit der Fridays-for-Future-Bewegung ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit gebracht und das Unwort des Jahres lautet „Klimahysterie“. Die Bundesregierung beschließt ein Klimapaket. So viel Diskussion, wie die Erderwärmung noch zu stoppen ist und wer die Verursacher dafür sind, gab es noch nie. Wir leisten unseren Beitrag zum Klimaschutz und rüsten dieses Jahr ein ganzes Quartier mit einer annähernd CO2-neutralen Heizungsversorgung aus. Die Mieterinnen und Mieter von 441 Wohnungen (ca. 27.000 Quadratmeter Wohnfläche) werden von Anfang 2021, was die Klimafolgen angeht, beruhigt ihre Heizung aufdrehen können.

Bisher wird das Quartier in Braunschweig-Querum über ein Nahwärmenetz aus dem der ›Wiederaufbau‹ gehörenden Heizhaus versorgt. Dort sorgen ein 15 Jahre alter Grundlastkessel mit 900 kW-Leistung und zwei 30 Jahre alte Spitzenlastkessel dafür, dass es auch bei minus 10 Grad Außentemperatur in den Wohnungen nicht kalt wird. Dafür verbrauchen die Kessel Jahr für Jahr Gas im Wert von ca. 160.000 Euro (entspricht ca. 3.000 Megawattstunden). Eine ganze Menge – daher haben wir die teilweise veraltete Technik auf den Prüfstand gestellt.

In unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Bestand hat BS  ENERGY 2013 das Biomasseheizkraftwerk Hungerkamp in Betrieb genommen. Dieses verfügt über ein Biomethan-BHKW, einen Holz- und einen Erdgaskessel, sowie einen Wärmespeicher mit neuester Technik. Die dort erzeugte Energie hat einen Primärenergiefaktor fp von 0,00 (Faktor der nicht erneuerbaren Primärenergie). Die energetische Nutzung von Biomasse ist CO2-neutral, da bei der Verbrennung oder Zersetzung nur so viel Kohlenstoff freigesetzt wird, wie die Pflanzen zuvor aufgenommen haben.

An dieses Biomasseheizkraftwerk wird nun unser Quartier angeschlossen. Dafür sind umfängliche Baumaßnahmen erforderlich, da die Fernwärmeleitung zunächst in unser Quartier verlegt und auch unsere Heizzentrale vollständig umgebaut und mit einer Fernwärmeübergabestation versehen werden muss. Dies alles passiert parallel zum bestehenden System, so dass der Umschluss dann in einem sehr kurzen Zeitraum erfolgen kann. Dabei ist es selbstverständlich, dass dies nicht zu höheren Nebenkosten für unsere Mieter führt.

Dies alleine genügt uns aber nicht. Im Fokus steht nicht nur die reine CO2-Neutralität durch erneuerbare Energien, sondern auch die Reduzierung des Gesamtenergiebedarfs. Auch dafür investieren wir in die gesamte Anlage. Der Energieverbrauch wird durch eine optimierte Regulierung der Anlage (hydraulischer Abgleich) so gesteuert, dass die Rohrleitungsverluste reduziert werden. Um dies zu ermöglichen, wird die gesamte Anlage genau berechnet und über zusätzliche Ventile nach den errechneten Werten eingestellt.

Für diesen Beitrag zur ökologischen Sanierung und nachhaltigen Nutzung von Energien erhalten wir eine öffentliche Förderung.