Braunschweig will die bienenfreundlichste Stadt Deutschlands werden und ein starkes Signal für mehr Biodiversität im urbanen Umfeld senden. Wir wollen sie dabei nach Kräften unterstützen und haben rund 1.400 Quadratmeter zusätzliche Blühstreifen vor ›Wiederaufbau‹-Gebäuden in Querum, der Weststadt und Rautheim angelegt. Die von Wildbienenexperten des Julius-Kühn-Instituts (JKI) speziell zusammengestellte Braunschweiger Wildbienenmischung aus regionalem Saatgut enthält etwa 50 Pflanzenarten. Darunter sind einjährige Arten wie der Klatschmohn und die Kornblume, aber auch mehrjährige Arten wie Natternkopf, Salbei und Glockenblumen.
„Bienenstadt Braunschweig" ist vorrangig ein Forschungsmodellprojekt zur Förderung und zum Schutz von Wildbienen. Dabei kooperieren das Institut für Bienenschutz des JKI und der Fachbereich Stadtgrün und Sport der Stadt. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern werden zahlreiche Forschungsansätze realisiert. Für uns hat die Firma Zlotkowski Garten- und Landschaftsbau die vorbereitenden Erdarbeiten und die Einsaat der Blühstreifen erledigt.
„Die artenreichen Blühstreifen werden die gesamte Vegetationszeit über blühen und ein reiches Nahrungsangebot für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten bereitstellen. In den ersten ein bis zwei Jahren werden die einjährigen Pflanzenarten das Bild bestimmen, später kommen dann die kleineren Blüten der mehrjährigen hinzu“, erläutert Dr. Eva Goclik von der BUND Kreisgruppe Braunschweig.
Damit die Pflanzensamen ausreifen können, sich die Pflanzen selbst vermehren und auch Insekten Nistplätze sowie Schutz zum Überwintern finden, werden die Flächen erst im kommenden Frühjahr gemäht. „Im Herbst und Winter sehen sie für das menschliche Auge dann eher ungepflegt aus“, beugt Dr. Eva Goclik möglicher Kritik vor. Es sei aber Voraussetzung für Blütenpracht und Insektenvielfalt im Folgejahr.
In der Leinestraße und der Emsstraße haben wir bereits seit 2013 Erfahrungen mit Blühstreifen gemacht. Die Flächen von zusammen rund 850 Quadratmetern entwickeln sich prächtig und werden von den Anwohnern geschätzt. Mit der Neuanlage weiterer Flächen in der Ruhrstraße in Querum (450 Quadratmeter), im Spreeweg und in der Ilmenaustraße in der Weststadt (ca. 500 Quadratmeter) sowie der Küstrinstraße, Zum Heseberg und Rautheimhöhe (ca. 450 Quadratmeter) haben wir die Fläche für unseren Beitrag zur „Bienenstadt Braunschweig“ mehr als verdoppelt.