Salzgitter- Lebenstedt gehört seit Beginn des Bestehens der Baugenossenschaft Wiederaufbau zum Kernbestand des Unternehmens. Wohnungsbestand aus den 50er und 60er Jahren sind der Hauptbestandteil der knapp 570 Wohneinheiten. Da ist es an der Zeit, dass an unseren Objekten größere Instandsetzungen durchgeführt werden, wir berichteten bereits darüber.
Wie aber sieht so eine Instandsetzung aus Sicht der Mieter aus? Um dies zu erfahren, haben wir mit Brigitte Müller aus dem Wildkamp gesprochen.
„Herzlich Willkommen,“ so begrüßt uns Brigitte Müller. Ihre Wohnung wurde erst kürzlich fertig gestellt. Die letzten Spuren der Strangsanierung sind im Treppenhaus noch sichtbar. Doch die Wohnung von Frau Müller ist nun fertig.
„Endlich“, sagt sie, „ich habe mich richtig darauf gefreut!“ Frau Müller weiter: „Wissen Sie, ich wohne seit fast 16 Jahren bei der ›Wiederaufbau‹. Ich bin damals von einem anderen Vermieter zu Ihnen gekommen und habe dies bisher nicht bereut. Als dann hier im Umfeld die ersten Häuser strangsaniert wurden, bin ich neugierig geworden und habe stets Augen und Ohren offengehalten. Von meinen Nachbarn aus den bereits fertigen Häusern habe ich jede Menge Informationen bekommen. Wie läuft eine Strangsanierung ab? Welche Arbeiten passieren gleichzeitig, während ich in der Wohnung lebe? Es hat mich doch sehr interessiert. Auch, damit ich mich gut vorbereiten und an die Sache positiv heran gehen kann. Wenn ich meinen zuständigen Wohnungsmanager traf, habe ich fast jedes Mal gefragt, wann wir in unserem Haus endlich dran sind. Ich glaube, ich war manches Mal ganz schön nervig“, sagt sie mit einem zwinkernden Auge.
Bei einer Strangsanierung werden, meist im bewohnten Zustand, die alten Entsorgungs- und Versorgungsleitungen komplett rausgebrochen und entfernt. Die Bäder vollständig entfernt, erneuert und saniert. Auch die komplette Elektroinstallation wird nach aktuellen technischen Vorgaben erneuert. Die Bäder bekommen während der Rundumerneuerung modernen Wand- und Bodenfliesen und werden mit modernen Materialien und Ausstattungsgegenständen ausgestattet.
„Als dann die schriftliche Ankündigung der beginnenden Strangsanierung eintraf, habe ich für mich beschlossen, mitzumachen und meine Räume gleich selber mit zu renovieren. So hat man nur einmal den Dreck“, erklärt Frau Müler und schaut sich in ihrer neuwertig eingerichteten Wohnung um. Zu der angebotenen Informationsveranstaltung im Vorfeld, die wir für unsere Mieter immer angeboten wird, brauchte sie nach eigener Angabe zufolge nicht kommen, da sie bereits bestens vorbereitet war. Frau Müller wusste, was auf sie zu kommt. Außerdem war ihr bereits bekannt, dass es über die Informationsveranstaltung hinaus noch ein persönliches Gespräch in der eigenen Wohnung mit den direkten Ansprechpartnern während der Strangsanierung geben wird. „Wer danach immer noch so tut, als habe er nicht gewusst was auf ihn zukommt, hat selber schuld. Mehr Aufklärung kann man nicht anbieten“, sagt Frau Müller.
Die Arbeiten im Treppenhaus sind nicht weniger dreckig und staubig, als in der eigenen Wohnung: Die Treppenhauswände werden ausgebessert und gestrichen. Lampen und Taster werden erneuert, ebenso wie die Lichtschalter, Steckdosen und Leitungen in den Mieterkellern.
Als Ende Februar das Abrisskommando klingelte, war alles vorbereitet. „Ruckzuck, Hand in Hand haben die Männer gearbeitet.“ Die Handwerker, die Brigitte Müller erlebt hat, waren stets freundlich. „Manch einer war morgens noch etwas maulfaul. Aber sie waren ja auch zum Arbeiten hier und nicht zum Erzählen“, merkt sie an. Trotzdem hat sie den fleißigen Männern gerne mal eine Kanne mit frischem Kaffee und auch etwas Kuchen spendiert.
Auch außen geht es dem Haus an den Kragen: Die Fassade wird Instand gesetzt und neu angemalt. Noch alte und nicht mehr zeitgemäße Holzfenster werden durch hochwertige Kunststofffenster ersetzt. Auf dem Dach wird auch gehämmert und schwer geschuftet, denn die Dachhaut wird nach und nach abgetragen und mit neuen Dachbetonsteinen belegt. Ungenutzte Schornsteinköpfe werden abgerissen, Regenfallrohre und -rinnen werden erneuert und das Vordach über dem Hauseingang generalüberholt.
Nach gut vier Wochen gingen die Arbeiten auf die Zielgerade. Die neue Wohlfühlwohnung rückte immer näher. Sie hatte während der gesamten Zeit immer das Gefühl, dass sich mit einem Anliegen bei der Bauleitung und ihrem Wohnungsmanager hätte melden können. Wenn man etwas freundlich fragt, bekomme man auch eine ordentliche Antwort, lobt sie. Brigitte Müller weiter: „Schauen Sie sich um. Die Fakten sprechen für sich! Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Meine Wohnung ist jetzt so, dass ich hier nie wieder ausziehen brauche.“
Ob es denn auch etwas Negatives gegeben habe, wird sie abschließend gefragt. „Natürlich sind die ersten Tage des Umbaus anstrengend. Viel Dreck und viel Lärm. Die Tür steht offen, WC’s und Duschen vor dem Haus. Das ist schon anders. Aber wir wissen doch wofür das so ist. Möglicherweise fehlt bei manchen Mietern das Verständnis auch mal ein paar Tage diese Umstände in Kauf zu nehmen. Die schimpfen dann nur auf den Vermieter. Das finde ich schade.“ ist ihre Meinung hierzu. Denn sie weiß aus eigener Erfahrung, woanders gibt sich der Vermieter nicht so viel Mühe und nimmt Rücksicht auf die Mieter.