Besondere Aufmerksamkeit schenken wir seit drei Jahren unseren Klimaschutzzielen. Dazu gehört auch eine Bilanz unserer Kohlenstoffdioxidemissionen. Eine CO2-Bilanz dient der Darstellung der ausgestoßenen Treibhausgase über unseren Wohnungsbestand. Eine Kernaufgabe ist es, eine Balance herzustellen: zwischen bezahlbaren Mieten auf der einen Seite und der CO2-Neutralität bis zum Jahr 2045 auf der anderen Seite. Das Ziel ist klar, doch ist der Weg dahin nur möglich, wenn man den CO2-Unternehmensfußabdruck auch kennt.
Unser erklärtes Ziel ist es, unsere Genossenschaft auf den Weg zur Klimaneutralität zu führen und ihre langfristige Beständigkeit zu sichern.
Festlegung des Bilanzierungsrahmens
Als Unternehmen einer bestimmten Größe unterliegen wir schon in wenigen Jahren einer Berichtspflicht. Das bedeutet, dass wir unseren Fußabdruck auch öffentlich machen müssen. Durch die Berichtspflicht sind die genauen Anforderungen auch bereits festgelegt: Berechnet werden muss, wie hoch die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens des jeweiligen Berichtsjahres sind. Somit betrachten wir unseren gesamten Wohnungsbestand. Zwar fallen unsere wenigen Gewerbeeinheiten und auch unsere Verwaltungsgebäude nicht sonderlich ins Gewicht, so bilanzieren wir sie dennoch mit. In die Berechnung fallen u. a. die Beheizung, die Warmwasserbereitung, Verbräuche der Fern- und Nahwärme, Stromverbräuche in unseren Büros und der Fuhrpark der ›Wiederaufbau‹.
Unterschiedliche Emissionsquellen (Scopes)
Scope 1:
Es handelt sich um direkte
Emissionen, die beispielsweise in den Gebäuden durch Verbrennung von Energieträgern entstehen (z. B. Gas zur Beheizung) oder durch Verbrennung fossiler Brennstoffe in den Dienstfahrzeugen.
Scope 2:
Dies sind indirekte Emissionen, die nicht in den Wohngebäuden (beispielsweise durch Verbrennung) anfallen, aber durch die Bereitstellung von Fern- oder Nahwärme entstehen. Auch fallen indirekte Emissionen durch die Bereitstellung von Allgemeinstrombezug in den Wohngebäuden (Treppenhaus) oder durch den Strombezug der Bürogebäude an.
Berechnung
Es wurden alle relevanten Daten zu Energie- und Treibstoffverbräuchen zusammengetragen. Das Berechnungsgrundprinzip lautet dann: Aktivitätsdaten x Emissionsfaktor = Emissionen
Emissionsfaktor
Jeder eingesetzte Energieträger hat einen eigenen Emissionsfaktor. Dieser gibt an, wie viel Kilogramm oder Tonnen Treibhausgase beim Einsatz eines Energieträgers freigesetzt werden. So ist es möglich, verschiedene Energieträger mit Blick auf ihre Klimawirkung zu vergleichen.
CO2-Äquivalente
Die Klimawirkung wird im Verhältnis zu CO2 ausgedrückt (es gibt neben CO2 ja noch mehr: z B. Methan, Lachgas oder Schwefelhexafluid). Diese werden in der CO2-Bilanz als CO2-Äquivalente (CO2äq) aufgeführt.
Stehen wir nun damit „gut“ oder „schlecht“ da?
Die Treibhausgas-Emissionen im Branchenschnitt lagen im Jahr 2021 bei rund der Hälfte der Wohnungsunternehmen im Mittel bei circa 28 kg CO2äq/m²a. Angestrebt sind bis zum jeweiligen Zieljahr (meist: 2045) im Mittel 12 kg CO2äq/m²a. Den Branchenschnitt beziehen wir aus einer repräsentativen Abfrage unter Wohnungsunternehmen, die Mitglied der „Initiative Wohnen. 2050“ sind. Die IW.2050 ist ein klimapolitisches Bündnis, in dem sich Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft fachlich austauschen und strategisch kooperieren. Mitglied sind derzeit rund 210 Wohnungsunternehmen, die wiederum für rund 2,11 Millionen Wohneinheiten stehen. Aber zurück zum THG-Ausstoß:
Die Bilanz der ›Wiederaufbau‹ im Jahr 2022 liegt bei 26,3 kg CO2äq/m²a (Benchmark 2021: 28 kg CO2äq/m²a); im Jahr 2045 werden wir nach derzeitigen Plänen bei rund 10,3 kg CO2äq/m²a liegen (Benchmark: 12 kg CO2äq/m²a). So erlauben wir uns die Aussage, dass unsere Bemühungen Früchte tragen, liegen wir derzeit sogar etwas unter dem Durchschnitt und damit ein klein wenig „besser“.
Auch wenn die durchschnittlichen 12 kg CO2äq/m²a noch nicht dem Klimaziel der Bundesregierung für das Jahr 2045 entsprechen, stellen sie ein Zwischenziel dar. Es definiert das mit den heutigen Rahmensetzungen maximal Erreichbare auf unserer Einflussebene. Trotz aller Ungewissheiten laufen im Maschinenraum der ›Wiederaufbau‹ seit Jahren die Arbeiten am übergeordneten Ziel der Klimaneutralität auf Hochtouren weiter. Die Anstrengungen, die nötig sind, um eine derartige Senkung zu erreichen, sind enorm, aber: Wir bleiben weiterhin positiv und widmen uns dieser zentralen und äußerst anspruchsvollen Aufgabe ruhig, seriös und mit Leidenschaft für die Sache.