2 / 2021
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Papier-Recycling

Wie es funktioniert und was aus dem Papier wird

Wie trenne ich meinen Müll richtig? Was passiert mit meinem Altpapier nach der Entsorgung? Wie sieht der Recyclingkreislauf aus? Dieses Mal beantworten wir Ihnen häufig gestellte Fragen, informieren Sie über die wichtigsten Fakten zum Altpapierrecycling und räumen vielleicht auch verbreitete Vorurteile aus.

Um den Hausmüll zu trennen, stehen uns verschiedene Tonnen zur Verfügung: Die graue oder schwarze Tonne für Restmüll, die Biotonne (für organische Abfälle) und der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne. Darin sollen Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien wie Getränkekartons entsorgt werden. Mancherorts gibt es auch regionale Besonderheiten, wie die Sammlung auf Wertstoffhöfen oder die Wertstofftonne, in der auch Materialien aus Kunst- und Verbundstoff und Metall gesammelt werden, die keine Verpackung sind. Und es gibt die Papiertonne für Papiermüll, in der Papier, Pappe oder Karton entsorgen wird.

In privaten Haushalten beträgt die jährlich verbrauchte Papiermenge ca. 105 kg pro Kopf, so das Umweltbundesamt. Diese Papiermenge setzt sich zusammen aus unterschiedlichen Papiersorten wie grafischen Papieren (Bücher, Zeitungen und Zeitschriften), Papieren für Verpackungszwecke (die stabile Nudelverpackung, der Pizzakarton oder der Faltschachtel von Medikamenten), Hygienepapier (Küchenrolle, Papiertaschentücher, Kaffeefilter oder Toilettenpapier) und Spezialpapieren (für technische und spezielle Anwendungen wie Etikettenpapier, Luftfilter, Teebeutelfilter, Fotopapier oder Hartpappe für Abdeckungen im Auto). Das anfallende Altpapier ist in seiner Zusammensetzung sehr verschieden und muss für seinen späteren Wiedereinsatz entsprechend vorsortiert werden.

Prozess des Papierrecyclings

Nicht unwichtig, denn die Vorsortierung bestimmt den weiteren Verwendungszweck und die Qualität des recyceltem Neupapiers. Aus braunem Karton kann beispielsweise kein strahlend weißes Druckerpapier hergestellt werden. Mit Hilfe von Sieben werden nach der Vorsortierung Fremdkörper wie Tackernadeln aus Zeitschriften oder Heftbeigaben entfernt. Im Anschluss ist das Papier bereit zerkleinert und unter Zugabe von Wasser in seine Fasern aufgelöst zu werden. Diese werden im Anschluss gereinigt und von papierfremden Bestandteilen getrennt. Soll daraus beispielsweise grafisches Recyclingpapier werden, muss vom Altpapier noch die Druckfarbe entfernt werden. Diesen Verfahrensschritt nennt man „Deinking“. Dabei lösen spezielle Seifen die Druckfarbe von der Faser, binden sie an sich und lassen sich am Ende von der Oberfläche abschöpfen. Auf Sieben wird der Papierbrei im nächsten Schritt verteilt, das Wasser mechanisch herausgepresst und durch Walzen wieder geglättet.

„Nach fünf bis sieben Recyclingvorgängen verlieren die Fasern an Qualität“

Dieser Prozess lässt sich allerdings nicht beliebig oft wiederholen. Nach fünf bis sieben Recyclingvorgängen verlieren die Fasern an Qualität, werden zu kurz und das Papier wäre am Ende nicht mehr stabil genug. Daher erhalten manche Produkte aus Recyclingpapier zusätzlich neue Fasern. Dennoch: Auf Recyclingpapiere umzusteigen, schont die Umwelt. Zwar werden wie bei jeder Produktion Ressourcen verbraucht, doch wird im Gegensatz zu der Herstellung von Papier aus frischen Holzfasern nur die Hälfte an Energie benötigt und zwischen einem Siebtel bis einem Drittel Wasser gespart, so das Umweltbundesamt. Das heißt konkret und wird vom Umweltbundesamt vorgerechnet: Wer beim Kauf von einem Paket Papier mit 500 Blatt, das etwa 2,5 kg wiegt, zu Recyclingqualität greift, spart 5,5 kg Holz. Mit den 7,5 Kilowattstunden Energie, die man beim Kauf eines Paketes Recyclingkopierpapier zusätzlich spart, kann man 525 Tassen Kaffee kochen. Nicht zuletzt wird die Ressource Holz geschont. Da Altpapier nicht auf Deponien entsorgt werden muss, sondern wiederverwertet werden kann, trägt Recyclingpapier gleichzeitig dazu bei, Abfall zu vermeiden. Kaum ein anderes Produkt wird intensiver wiederverwertet als Papier, so der Verband der Deutschen Papierindustrie. Papier ist also kein Müll, sondern vielmehr eine wertvolle Ressource.